Interview mit Stefan Baumann und warum sich ein persönnliches Engagement für Bildung in Afrika lohnt

Köln, 10. Mai 2018, von Paula Aline Essam
Stefan Baumann ist ein sehr talentierte Mann. Mit gerade 36 ist er im Controlling bei der Sparkasse Tübingen für Zahlen zuständig. In seiner Freizeit engagiert er sich in der Flüchtlingsarbeit in seinem jetzigen Wohnort. Auch für die Verbesserung der Bildung in Boboyo, einem Ort im norden von Kamerun macht er nicht Halt. Bei einem Gespräch in Stuttgart, erzählt Stefan Baumann, warum er sich persönnlich für Bildung in Boboyo engagiert. Die Beweggründe warum er nun  langfristig  ident.africa e.V. mit einer monatlichen Spende ein Projekt zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Kamerun unterstützt, gab Stefan Baumann in einem Interview für den Kölner Verein bekannt.

Gerade zum Thema Öffentlichkeitsarbeit konnte Stefan Baumann ident.africa beim Bar Camp am 04.05.2018 in Stuttgart erfolgreich positinieren. Aus seiner Sicht solle nicht bei den Grenzen von Boboyo aufhören. Auch sonst in Afrika und allgemein in der dritten Welt könne mit engagierten Persönlichkeiten so viel bewegt werden.

Wer ist Herr Stefan Baumann und was machen Sie beruflich?
Mein Name ist Stefan Baumann, 36 Jahre alt, glücklich verheiratet seit 2015 mit meiner bezaubernden Katharina. Ich arbeite seit 2012 bei der Kreissparkasse Tübingen (nahe Stuttgart). Seit Februar bin ich dort im Controlling tätig. Nebenbei mache ich einen Master in Wirtschaftswissenschaft bei der FU Hagen und engagiere mich in der Flüchtlingsarbeit in meinen jetzigen Wohnort. Ich leite ein Sport Projekt (Fussball) in dem Flüchtlinge in den Verein und damit in die Gesellschaft besser integriert werden können.

Sie unterstützen ident.africa seit ca. 10 Jahren. Wie kam es dazu?
Ich war damals 26 und ich hatte mich in meinem bisherigen Leben nicht über die Maßen sozial engagiert. Ich habe im Internet nach einem Projekt gesucht in das ich mich einbringen kann und bin auf ident.africa gestoßen. Ich wollte mehr über das Projekt wissen und habe Eric zu uns nach Hause eingeladen (damals habe ich noch bei meinen Eltern gelebt). Beim Spaghetti Essen haben wir uns bis in die Nacht ausgetauscht und Eric hat auch bei uns übernachtet.

Wie haben Sie bisher und konkret unterstützt?
Meine Ursprungsidee war Boboyo mit (Schul) Büchern zu versorgen. Diese hier aus und aus Frankreich aus alten Bibliotheksbestaenden einzusammeln und dann nach Afrika zu schicken. Die Idee sollte skalierbar sein für weitere Regionen und Länder mit englischen und französischen Sprachprofil. Der Kontakt wurde dann für ein paar Jahre weniger intensiv, aber in den letzten beiden Jahren wieder stärker. Zudem tausche ich mich gerne mit Eric über verschiedene Themen aus und versuche auch meine Expertise zB in Finanzthemen einzubringen.

Was macht für Sie eine gute Hilfsorganisation aus und warum ist für Sie ident.africa und seine Projekte so besonders?
Bei Ident.africa weiß ich wohin die Gelder fließen, welche gespendet werden. Dies ist gut dokumentiert und es fließen auch keine 20-40% in die Verwaltung, da Eric und seine Helfer durch ihre engagierte Vorgehensweise viel stemmen. Wichtig ist auch die Person Eric Essam der neben seiner beruflichen Tätigkeit bei IBM sehr viel für ident.africa leistet und den ich als charismatische und integere Persönlichkeit kenne und schätze. Kurz gesagt :Ich vertraue in ihn.

Sie funterstützen finanziell eine junge Frau in Kamerun, damit sie sich ihre Zukunft und die ihrer Kinder sichern kann – Was wäre für Sie ein gutes Resultat ?
Ich wäre schon zufrieden, wenn die junge Frau selbstbestimmt leben könnte und durch die finanzielle Unterstützung ihre Kinder sich auf ihre schulische Laufbahn und Freizeit konzentrieren könnten ohne zum Familienhaushalt einen finanziellen Beitrag leisten zu müssen.

Im Allgemeinen: Was werden Sie tun, um ident.africa zu helfen die Ziele in Boboyo zu erreichen?
Ich werde auch in Zukunft Eric mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zudem werde ich auch in Zukunft finanziell benachteiligten Menschen an meinem wirtschaftlichen Erfolg teilhaben lassen, indem ich ca 5% meines Nettoeinkommen spenden werde.

Und was glauben Sie, was ganz speziell dafür getan werden muss, damit diese Ziele für Boboyo auch erreicht werden können?
Ich denke die Hilfe und Unterstützung für Boboyo ist eine Art Marshallplan bzw Anschubinvestition. Es muss sich im Ort Initiative und Unternehmerisches Denken mehr und mehr entwickeln, damit eine Perspektive für die Zukunft entsteht für die in baldigen Schulabgänger.

Was würden Sie zu Ihren Freunden sagen, damit diese ident.africa unterstützen?
Ich stelle Ihnen ident.africa vor und sage, Ihnen dass sie sich selber eine Meinung bilden sollen. Zudem teile ich Ihnen aber mit wie ich zu dem Projekt stehe, wie ich mich engagiere und wie ich zum Gründer Eric Essam stehe. Wir sind Freunde geworden und er ist ein großes Vorbild für mich.

„Noch ein Schlusswort : man sollte nicht bei den Grenzen von Boboyo aufhören. Auch sonst in Afrika und allgemein in der dritten Welt kann so viel bewegt werden mit engagierten Persönlichkeiten. Boboyo und ident.africa mit ihrem engagierten Vorkaempfer Eric Essam zeigen eine Blaupause auf für eine weitere Skalierung.“

Das Interview führte Paula Aline Essam

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