08.04.2019, die Fahrt nach Monschau dauerte etwa eine Stunde, auf dem Parkplatz der Bischöfliche Mädchenrealschule St. Ursula Monschau wartete bereits Lehrerin Frau Johanna Landerer. Sie und Herrn Fred-Eric Essam hatten sich im vergangenem Frühling kennengelernt. Aus der Bekanntschaft entwickelte sich eine gemeinsame Projektdee, das Frauen- und Selbst-Beschäftigungsprojekt in Boboyo durch Aktionen zu unterstützen. Frau Landerer spendete dann sieben (7) Nähmaschinen. Nun besuchte Essam an jenem Tag die Realschule, wo bereits über 80 Schüler gespannt auf seinen Auftritt warteten.
Um 09:30 ging es mit der ersten Schülergruppe los. 40 Mädchen folgten konzentriert den Vortrag über das Thema „Die Zukunft der Mädchen in Boboyo-Kamerun ist die Bildung“, belegt mit Bildern und einer PowerPoint-Präsentation – Ein breiter Exkurs über das Land, die Menschen, die Kultur. Gerade die faszinierende Landschaft und die Diversität der Tierwelt weckte ein großes Interesse das Land irgendwann zu bereisen.
Gerade bei den Themen Korruption im Land und die herrschende breite Armut in der Bevölkerung bewegten die Schülerinnen sehr! Denn das Land Kamerun, im Zentral-Afrika gelegen, mit einem Zugang zum atlantischen Ozean, im Süden reichlich mit Regen versorgt, verfügt über die besten klimatischen Bedingungen, um seine 23 Millionen Einwohner durch die z.B. die Landwirtschaft sicher zu ernähren. Leider macht die Korruption, die ganzen Wirtschaftsstrukturen zunichte und degradiert stetig die Lebensbedingungen der Menschen.
Als es Zum Hauptthema des Vortrages kam, prästierte Essam ein noch düsteres Bild, als es um die Mädchen im Land ging. Diese werden immer noch stark benachteiligt, Sind oft Opfer von Armut, Gewalt, Diskriminierung, Gehen in manchem Ort, besonders in den Dörfern selten zur Schule, Werden in manchen Regionen bereits mit 15 verheiratet. In Nordkamerun erreichen zweidrittel (2/3) der Mädchen das Abitur nicht, oft Leben sie in der Polygamie und müssen km-weit Wasser holen gehen.
Als es zum Thema Brustbügeln, Beschneidungen (Genitalverstümmelung) kam wurde die doch sehr belebte Veranstaltung, bis dahin begleitet vom großen Interesse und Fragen der 8. Klassen der Mädchenalschule Monschau, still. An den Gesichtern der Schülerinnen erkannte man ihre Konsternation, die Wut und die Fassungslosigkeit. Auf die Fragen warum diese Praxis heute noch weitergeführt werden, wurde klar, dass nur Bildung die Lösung ist. Essam erklärte dann, dass ident.africa sich zum strategischen Ziel gesetzt hat die Bildungschancen der Mädchen in Boboyo zu erhöhen, die Ausbildungs- und Qualifizierungschancen deutlich steigern, Selbstbeschäftigung fördern, Mädchen eine Stimme geben, Selbstbestimmung von Frauen stärken, Hilfslehrerinnen verstärkt einstellen. „Nur so schaffen wir es gemeinsam die Lebensbedingungen der Mädchen nachhaltig zu verbessern.“ So Fred-Eric Essam zum Ende seiner Präsentation.
Mit der zweiten Schülergruppe angeführt von Ketrin Osmani wollen die Schülerinnen an ihrer Schule, der Bischöfliche Mädchenrealschule St. Ursula Monschau , eine Spendenaktion starteten, dessen Erlös sie gerne den Kindern aus Boboyo/Kamerun spenden möchten. Denn Helfen kann so einfach sein, haben sie sich gedacht. Konkret würden sie beim nächsten Schülerfest einen Waffelverkauf starten, dessen Erlös an ident.africa e.V. geht würde. So könnten sie mit einer kleinen Spende dazu beitragen, dass die Bildungschancen sowie Qualifizierungschancen der Mädchen verbessert werden. „Bildung ist eben der Schlüssel!“
Mit einem Gruppenbild verabschiedeten Lehrerin Frau Landerer und die aufgeregten Schülerinnen, Fred-Eric Essam.