Biogas als saubere und effiziente Alternative zum Holzfeuer. ident.africa e.V. stiftete gemeinsam mit der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Kamerun kleine Biogasanlagen für 10 Frauen in Boboyo. Eine gute Grundlage für die regenerative Biogastechnologie bietet die Tierwirtschaft, kann doch der Dung von Schafen, Ziegen und Rindern gut in Biogas umgewandelt werden. Deshalb wurden den Frauen noch jeweils 7 Schafe zur Verfügung gestellt.
Traditionell ist in der Region von Boboyo das offene Holzfeuer zum Kochen noch weit verbreitet. Dies ist jedoch sehr aufwendig, muss das Brennholz doch mehrmals die Woche von Frauen und Kindern gesammelt und kilometerweit bis zum Haus getragen werden. Auch durch den giftigen Rauch verursachte gesundheitliche Folgen, wie beispielsweise Atemwegserkrankungen und Augenentzündungen, bleiben nicht aus. Hinzu kommt der Kahlschlag – durch das Schlagen von Ästen und dem Fällen von kleinen Bäumen wird der Baumbestand nach und nach dezimiert.
Eine nachhaltige und erneuerbare Engergieform ist Biogas. Die Anlagen für den Hausgebrauch verbessern die Lebensqualität der Frauen. Biogasanlagen entlasten sie bei der Arbeit und schonen ihre Gesundheit. Zugleich wird der CO2-Ausstoß reduziert. Der Kölner Verein ident.africa e.V. und die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Kamerun finanzierten deshalb gemeinsam 10 Biogasanlagen und 70 Schafe im Wert von ca. 15.000 Euro. Frau Annette Coly, Entwicklungsberaterin der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Yaunde, kam während ihrer Projektreise im Dezember 2013 extra nach Boboyo. Zusammen mit Madlen Ehrlich, Vorstand von ident.africa e.V., hat sie sich eine der zu diesem Zeitpunkt im Bau befindliche Biogasanlage bei Lassiri Yadia Marie zeigen lassen.
Das komplette Projekt ist als Mentorenprogramm ausgelegt. Frauen, die bereits den Umgang mit dieser neuen Technologie erlernt haben, sollen anderen Frauen beratend zur Seite stehen. Die ausgewählten Schafe sind Zuchttiere, deren Nachwuchs an weitere Frauen im Ort verteilt werden soll.