Fred-Eric Essam in Boboyo: Baustellenbesichtigung der Vorschule

Fred-Eric Essam besichtigt die Baustelle der VorschuleIm Juni 2014 reiste Fred-Eric Essam nach Boboyo, um sich vor Ort über den Stand der derzeitigen Projekte zu informieren. In diesem und in nachfolgenden Artikeln informieren wir über seine Eindrücke und die Informationen die er durch Partner und Projektbeteiligte erhalten hat.

Die Vorschule von Boboyo, eines der umfangreichsten Projekte die ident.africa seit seiner Gründung im Jahre 2004 durchgeführt hat, war zum Zeitpunkt des Besuches von Fred-Eric Essam fast fertig gestellt. Fred-Eric Essam hat es sich deshalb nicht nehmen lassen, sich mit den Bauarbeitern zu treffen, um ihnen seinen Dank für das Mitwirken an diesem wichtigen Projekt auszusprechen und ihnen persönlich einen Teil ihres Lohnes zu zahlen.

Die Bauarbeiter haben während der verschiedenen Projektphasen eng mit deutschen Studenten zusammengearbeitet – ein Austausch von dem beide Seiten profitiert haben. Die Leitung des Bauprojektes übernahm Anette Essam von der RWTH Aachen. Sie reiste selbst mehrere Male nach Boboyo um die einzelnen Phasen auch vor Ort begleiten zu können. Während ihrer Abwesenheit koordinierte sie die Baustelle durch regelmäßige Telefonate und E-Mails mit unserem Projektpartner CODEBO von Deutschland aus. “Ich möchte mich an dieser Stelle vor allem bei Anette Essam bedanken”, erklärt Fred-Eric Essam, Gründer und Vorstand von ident.africa. “Durch ihren Einsatz konnten wir den engen Zeitplan einhalten und die Qualität des Bauprojektes sicherstellen. Ihr Engagement wird nicht nur von den Mitgliedern von ident.africa, sondern auch von den Bauarbeitern, den Studenten und dem Partnerverein CODEBO sehr geschätzt.”

Stroh wird auf das Innendach gelegtWährend des Aufenthaltes von Fred-Eric Essam wurden u.a. Stroh und weitere Baumaterialen gekauft. Die hochengagierten Bauarbeiter haben mit dem Stroh in kürzester Zeit eines der innen liegenden Dächer gedeckt. Jedes Schulgebäude wird zukünftig ein außen liegendes Wellblechdach und ein darunter liegendes Strohdach haben. Diese Bauweise verhindert, dass die Wärme vom äußeren Wellblechdach in die Räume gelangt. Die Wärme, die sich im Zwischenraum der beiden Dächer sammelt, kann durch eine zentrale Öffnung auf der Spitze nach außen weichen. Durch diesen “Kamineffekt” bleiben die Räume angenehm kühl.

Dies kann auch Fred-Eric Essam bestätigen. Das Meeting mit den Verantwortlichen von CODEBO wurde in der Vorschule abgehalten. Es begann gegen Mittag und ging bis zum Abend. Die meisten Schulgebäude in der Region wären in der Mittagszeit völlig überhitzt, würde man sie tagsüber nicht komplett abdunkeln, um die Raum-Temperatur zu senken. Nicht so die Vorschule. Wesentlicher Bestandteil der Bauplanung war es, ein durchgehend angenehmes Ambiente und Klima zu ermöglichen. “Die Beteiligten des Meetings waren positiv überrascht vom kühlen Klima in den Räumen – ich eingeschlossen,” erklärt Fred-Eric Essam. “Ich hoffe wirklich, dass es uns gelingen wird, diese traditionelle Bauweise zurück in die Köpfe der Einheimischen zu bringen. Die niedrigeren Kosten, die unverwechselbare Optik und die Eigenschaften der Gebäude in Bezug auf Helligkeit und Kühle sprechen dafür.”

Bis zur kompletten Fertigstellung des Projektes werden noch die beiden übrigen innen liegenden Dächer mit Stroh gedeckt, kleinere Korrekturen vorgenommen und die Gebäude mit Tischen, Stühlen und anderem notwendigen Mobiliar ausgestattet. Im September/Oktober können dann die ersten Vorschulkinder die Räumlichkeiten beziehen.